“Mit einer besseren Kamera mache ich dann bestimmt bessere Bilder!”
Erkennst du dich selbst in dieser Aussage?
Diese Einstellung hatte ich jedenfalls ganz am Anfang der Fotografie und wurde eines besseren belehrt. Zumindest für mich gehören die drei folgenden Punkte zu den wichtigsten beim Fotografieren.
Sie haben mir über die Jahre geholfen, zu besseren Ergebnissen in der Tierfotografie und der Fotografie im Allgemeinen zu gelangen.
1. Die Sonne im Rücken
In der Regel bevorzuge ich eine Fotoposition, in der ich die Sonne möglichst direkt im Rücken habe d.h. mein Schatten fällt Richtung Subjekt.
Ziel ist, unvorteilhafte Schatten im Bild zu vermeiden, vor allem solche, die auf das Subjekt selbst geworfen werden. Das Fell im Schatten (je nach Härte des Lichts) stellt einen extrem starken Kontrast zum restlichen, gleichmäßig beleuchteten Fell dar und wirkt störend. Der Blick wird stark auf den Schatten gelenkt und versinkt regelrecht darin.

2. Auf Augenhöhe fotografieren
Kann ich bei Großpferden in der Regel stehen bleiben, um auf Augenhöhe zu sein, gehe ich bei Islandpferden schon etwas weiter hinunter.
Fotografiere ich Hunde in Bewegung, nehme ich meist eine liegende Position ein.
- Eine liegende/bodennahe Position ermöglicht, dass der Vordergrund und der Hintergrund in Unschärfe versinkt.
Auch hierdurch wird die Bildwirkung verstärkt, da das Subjekt von Hinter-/Vordergrund besser hervorgehoben ist. Vor allem nicht vermeidbare störende Objekte lassen sich so gut ausblenden (in Abhängigkeit von Blende, Brennweite und Abstand Kamera-Subjekt-Hintergrund). - Auf Augenhöhe zu fotografieren bedeutet, in direkterem Kontakt zum Subjekt zu stehen und so die Beziehung zu ihm zu stärken.

3. Fokussierung auf das Wesentliche
Vor allem am Anfang der Fotografie, versucht man häufig, möglichst viel auf das Bild zu bekommen. Viel hilft aber nicht immer viel.
Die Aufmerksamkeit des Betrachters verstreut sich so und sein Blick irrt durchs Bild (Was manchmal, im Suchenden/entdeckenden Sinne, gewollt sein kann).
Lege gedanklich einen Fotorahmen um die Situation und überlege dabei, was darin das Wichtige ist. Was ist deine Bildaussage? Trägt die rote Jacke da im Hintergrund zum Bild bei? Müssen beide Pferde voll im Bild sein, wenn sie Kopf an Kopf stehen, oder ist eine Nahaufnahme der Köpfe und damit der Gesichtsausdrücke besser?
Mit etwas Übung gelingt das mit der Zeit auch bei sich bewegenden Tieren, da du ihr Verhalten durch Beobachtung besser einschätzen kannst.

Diesen 3 kurze Ratschläge werden dich mit deiner Fotografie deutlich voranbringen und – sie sind unabhängig von der verwendeten Kamera.
Wenn du zu diesen und weiteren Themen tiefer in die Materie einsteigen möchtest, dann kann ich dazu drei Bücher empfehlen:
- The Art of Bird Photography (Arthur Morris)
- The Art of Photographing Nature (Martha Hill u. Art Wolfe)
- Die Schule der Schwarzweißfotografie (T.A. Hoffmann)
Ich plane, über die nächsten Wochen diese Art von Beiträgen noch zu erweitern und zu vertiefen, sowohl in Bezug auf technische Aspekte als auch auf kompositorische.
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